Altersvorsorge für Kunden ab 50

Die Rentenlücke schließen: 4 Strategien für Spätstarter

Die Rentenlücke ist ein zentrales Thema der Altersvorsorge. Die gesetzliche Rente reicht häufig nicht aus, um den bisherigen Lebensstandard zu gewährleisten, wodurch sich die Rentenlücke ergibt.

08:12 Uhr | 18. Dezember | 2023
Die Rentenlücke schließen: 4 Strategien für Spätstarter

Das Thema Altersvorsorge ist heute wichtiger denn je und vor allem die Rentenlücke sollte nicht außer Acht gelassen werden.

| Quelle: kateryna-onyshchuk

Die Versorgungslücke entsteht vor allem durch das Umlageverfahren des Generationenvertrags, bei dem heutige Arbeitnehmer mit ihren Beiträgen die Renten der aktuellen Ruheständler finanzieren. 1962 kamen sechs Erwerbstätige auf einen Rentner. Durch den demografischen Wandel gehen Prognosen aber davon aus, dass dieses Verhältnis bis 2030 auf 1,5 fallen wird.

Wie viel Geld benötigt man für die Rente?

Die Faustregel besagt, dass Rentner im Durchschnitt 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens benötigen, um ihren gewohnten Lebensstandard zu halten. Doch können steigende Mieten und Lebenshaltungskosten, sowie höhere Gesundheitskosten diesen Wert beeinflussen.

Heute müssen auch die wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten beachtet werden. Denn diese haben sowohl Auswirkungen auf die aktuelle Lebenssituation als auch später auf die Rentenhöhe. Inflation, steigende Mieten, hohe Energiepreise und niedrige Zinsen schlucken schon jetzt einen beachtlichen Teil des Einkommens. Gerade die bereits angesparte Rente wird vor allem durch die aktuell hohe Inflation stark negativ beeinflusst. Die Zinsen sind bei weitem nicht so hoch wie die Inflationsrate, das angesparte Vermögen wird also an Wert verlieren. Dies gilt es bei der Vorsorgeplanung zu beachten.

Was tun, wenn mit 50 eine Rentenlücke besteht?

Auch mit 50 kann noch etwas für die Rentenvorsorge getan werden, denn es sind schließlich noch fast 20 Jahre Zeit, um beispielsweise in eine Vorsorge einzuzahlen. Hier gilt es sensibel auf die Kunden zuzugehen und eine Beratung anzubieten, die konkret sowohl die persönlichen Umstände als auch die oben beschriebenen Herausforderungen berücksichtigt. Im Folgenden lesen Sie 4 wichtige Tipps zur Beratung der „Best Ager“:

1. Kassensturz: Wie sieht die aktuelle finanzielle Situation aus?

Zunächst sollte es eine ehrliche Bestandsaufnahem geben. Wie sieht die aktuelle Lebenssituation aus? Welche Ausgaben hat der Kunde? Wie viel Budget hat er monatlich oder vielleicht auch einmalig zum Anlegen zur Verfügung?

Empfehlung für den Vermittler: Sie sollten Ihren Kunden aktiv in diesem Prozess zu unterstützen. Zeigen Sie auf, an welchen Stellen eventuell Sparpotential ist. Oder welche Versicherungen der Kunde schlicht nicht (mehr) braucht und kündigen könnte. Dadurch wird Budget frei, welches für die Altersvorsorge genutzt werden kann. Vereinbaren Sie zudem regelmäßige Check-Up-Termine, um die finanzielle Lage des Kunden zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

2. Wo soll es hingehen? Best Ager richtig beraten

Menschen um die 50 befinden sich oftmals in einer Umbruchsituation: Möglichweise haben die Kinder gerade das Haus verlassen, vielleicht schauen sich Ihre Kunden nach einer kleineren Wohnung um. Ihnen wird zudem bewusst, dass die Rente naht. Es können also viele Faktoren sein, die Ihre Zielgruppe gerade beeinflussen – und das betrifft nicht nur die Altersvorsorge.

Empfehlung für den Vermittler: Es sollten alle Fragen und Aspekte des Kunden miteinbezogen werden. Wenn Sie einmal an Ihre Grenzen stoßen, ziehen Sie andere Experten zu Rate. So bieten Sie Ihren Kunden eine umfassende Beratung an. Kontinuierliche Weiterbildungen sind hier ein Muss.

3. Private Altersvorsorge: Möglichst flexibel gestalten

Entscheidet sich ein Kunde mit 50 in die Altersvorsorge einzusteigen, hat er natürlich andere Ansprüche an eine Vorsorge, als jemand, der bereits mit Ende 20 begonnen hat einzuzahlen. Dabei kommt es auch darauf an, in welcher finanziellen Lage sich Ihr Kunde momentan befindet. Durch Inflation, steigende Lebenshaltungskosten, höhere Mieten etc. kann der finanzielle Rahmen eng gesteckt sein. So ist ein entsprechendes Budget, um die Rentenlücke zu füllen, eventuell nicht vorhanden. Dann kann auch ein kleiner Betrag für die Altersvorsorge angespart werden und wenn Ihr Kunde wieder einen größeren finanziellen Spielraum hat, wird die Summe entsprechend aufgestockt. Flexible Ansparmodelle sind dabei das A und O.

Empfehlung für den Vermittler: Beraten Sie Ihre Kunden zu den unterschiedlichen Sparoptionen: Legen Sie den gemeinsamen Fokus auf Flexibilität. Eine Möglichkeit ist die Vario Care von HanseMerkur, denn die private Altersvorsorge bietet große Freiheiten in der Gestaltung.

4. Kann eine hohe Rendite die Lösung sein?

Gerade bei der immer noch recht hohen Inflation und der kürzeren Ansparzeit empfiehlt es sich, Produkte mit einer hohen Rendite zu wählen. Denn so kann sowohl die Inflation ausgeglichen als auch eine entsprechend hohe Rendite erzielt werden. Die daraus resultierende Rente erhöht sich entsprechend.

Empfehlung für den Vermittler: Hier sollten Sie Ihre Kunden explizit auf die Risiken hinweisen: Eine Anlage in eine Altersvorsorge, bei der beispielsweise ausschließlich in Fonds investiert wird, birgt auch die Gefahr von Verlusten. Gerade bei einem kürzeren Zeitraum des Ansparens können diese Verluste am Ende schwer wieder ausgeglichen werden. Hier gilt es also das richtige Produkt mit der richtigen Mischung zu finden, das sowohl gute Renditechancen bereithält als auch eine gewisse Sicherheit gibt. Stichwort: Risikostreuung.

 

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